Homöopathie

Grundlage meiner therapeutischen Arbeit ist die klassische Homöopathie

Begründer der Homöopathie ist Samuel Hahnemann, er lebte von 1755 bis 1842. Hahnemann war ein akribischer Wissenschaftler, beherrschte achte Sprachen, darüber hinaus  war er Arzt und Chemiker.  Homöopathie beruht auf denselben Naturgesetzen, die auch Grundlage der menschlichen Existenz sind. Am besten bekannt ist in diesem Zusammenhang das Ähnlichkeitsgesetz. 1790 entdeckte Hahnemann in seinem berühmten „Chinarindenversuch“ das wesentliche Heilprinzip der Homöopathie: „Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt.“ Die Chinarinde produzierte bei ihm im gesunden Zustand Symptome von Malaria. Bei an Malaria erkrankten Menschen vermochte Chinarinde Malaria zu heilen.

Eine homöopathische Arznei vermag demnach einen solchen Symptomenkomplex zu heilen, wie sie ihn bei einem gesunden Menschen hervorruft (Simile-Prinzip). Den Rest seines Lebens verbrachte Hahnemann damit, an dieser Erkenntnis weiter zu forschen, neue Heilmittel zu prüfen und die Ergebnisse zu systematisieren. Er prüfte Substanzen aus dem gesamten Naturreich am Menschen. So entstand die Materia medica, ein Arzneimittelbuch, was zu Hahnemanns Zeiten das grundlegende Werk für Apotheker und Ärzte war. Die Arzneimittel aus dieser Zeit sind gut geprüft und es liegen uns langjährige klinische Erfahrungen und Heilungsberichte vor. Ich beziehe diesen Erfahrungsschatz ganz bewusst in meine Arbeit ein. Gleichzeitig greife ich die Erkenntnisse zeitgenössischer Homöopathen auf. Es geht mir darum, den Kern des Falles zu erfassen, um das passende Arzneimittel zu verordnen. Die Apotheke Gottes liegt uns zu Füßen, es werden immer neue Substanzen geprüft und integriert, denn jede Epoche bringt neue Herausforderungen.

Akute und chronische Krankheiten unterscheiden sich wesentlich voneinander:

arnika

Behandlung akuter Krankheiten

Akute Krankheiten haben einen deutlichen Beginn, einen Höhepunkt und ein Ende. Akute Krankheiten reagieren häufig rasch mit einer Linderung auf die korrekte Akutarznei. Beispiele: eine akute schmerzhafte Mittelohrentzündung sollte bei der richtig gewählten Arznei nach spätestens 20 min eine Besserung des Zustandes bewirken. Eine Besserung erkennt man z.B. daran, dass der Patient zur Ruhe kommt und schläft. Je akuter der Zustand, desto schneller tritt die Wirkung ein. Es besteht die Chance, die Gabe von allopathischen Arzneien wie z.B. Antibiotika, Cortison, Allergiepräparate usw. mit ihren Nebenwirkungen zu vermeiden bzw. deren Einsatz zu minimieren. Das ist wichtig für die Ausbildung bzw. Wiedererlangung eines  stabilen Immunsystems.

Die Anamnese erfasst in diesem Fall die aktuellen Beschwerden und dauert etwa 30 – 45  min.

Akute Erkrankungen werden immer zuerst therapiert. Im Anschluss erfolgt die chronische Behandlung.

Ablauf der homöopathischen Konstitutionsbehandlung

Das Herzstück der Homöopathie ist die Behandlung chronischer Krankheiten. Chronische Krankheiten sind solche, die schon länger bestehen und in der Tendenz immer tiefer gehen und damit destruktiver werden. Chronische Krankheiten haben oft latente Phasen. Man meint, man sei gesund, doch das stimmt nicht. Werden nur die Symptome genommen durch lokale Maßnahmen wie z.B. Schmerzmittel, Fiebersenker, Warzenentfernung…so kommt die gleiche Krankheit bestenfalls wieder, manchmal heftiger oder es treten neue Symptome an einem anderen Ort auf. Es scheint so, als würden immer neue Krankheiten auftreten; oft wird gesagt, dass sei altersbedingt. Dabei gibt es einen roten Faden zwischen den Symptomen. Beispiel:  ein Baby leidet an Neurodermitis, als Kind hat es häufig Atemwegsinfekte und später allergisches Asthma, als Erwachsener treten chronische Gelenkbeschwerden auf.  Ein Mensch, der sich in eine konstitutionelle Behandlung begibt, wird die Verbindung zwischen seinen scheinbar einzelnen Erkrankungen verstehen lernen. Die Erkrankungen der Vorfahren, der Umgang mit Kinderkrankheiten, der Einsatz von schulmedizinischen Arzneimitteln und die eigene Biographie bestimmen die Reise einer Krankheit im Verlauf des Lebens. Wir sehen den Anstieg chronischer Erkrankungen insgesamt daran, dass immer mehr Menschen schon im mittleren Lebensalter dauerhaft Medikamente einnehmen, wie z.B. Blutdruckmittel, Säureblocker, Cholesterinsenker, Rheumamittel…

Durch die Gabe von passenden homöopathischen Arzneien können Impulse gegeben werden, die den Prozess in Richtung Heilung umkehren.

Eiche

Chronische Anamnese

Grundlage für den Einstieg ist die chronische Anamnese. Im Verlauf sind regelmäßige kürzere Folgekonsultationen in Abständen von 6 – 8 Wochen notwendig. Anhand der auftretenden Symptome kann ich erkennen, ob die Richtung stimmt und wo Sie im Heilungsprozess stehen. Vor dem ersten Treffen sende ich Ihnen einen Fragebogen zu, der auch Fragen zu den Krankheiten Ihrer Vorfahren enthält. Dadurch gewinne ich einen ersten Überblick und kann mich gut auf unser Gespräch vorbereiten. Für Sie hat es den Vorteil, dass Sie sich in Ruhe mit Ihrer Biographie beschäftigen und evtl. noch Informationen einholen können

Heilimpuls geben

Am Ende der Anamnese steht die Gabe einer homöopathischen Arznei. Homöopathische Arzneien werden nicht im Hinblick auf eine Krankheitsdiagnose verordnet, sondern in größtmöglicher Ähnlichkeit zum Wesen des Patienten und zum Wesen der Erkrankung.Der Patient erhält mit dem Heilmittel einen Spiegel seines inneren und äußeren Zustandes.Der indische Homöopath Sankaran beschreibt es so, dass jeder Mensch ein „inneres Lied“ hat mit dem er in Resonanz geht. Für diese individuelle innere Schwingung gibt es eine Entsprechung in der Natur. Geben wir die Frequenz, mit der ein Mensch vollkommen in Resonanz geht, so stärken wir das gesamte Energiesystem dieses Menschen und damit seine Konstitution. Die Konstitution stärken meint, einen Menschen unter Berücksichtigung seiner gesamten Wesensmerkmale auf ein höheres Niveau zu bringen. Meine Aufgabe ist es, das für Sie passende Konstitutionsmittel zu finden. Dazu unterscheide ich zunächst, ob der Mensch ein Mittel aus dem Reich der Pflanzen, Mineralien oder Tiere benötigt. Innerhalb des Naturreiches erfolgt dann eine weitere Differenzierung. Kennt ein Mensch sein Konstitutionsmittel, so wird er emotional ausgeglichener sein, ein besseres Immunsystem haben und insgesamt robuster auf negative Störfaktoren von außen reagieren.

Es können energetische Blockaden auftreten, die das Konstitutionsmittel in seiner Wirkung behindern und zuvor ausgeräumt werden müssen. Die chronische Behandlung beginnt bei mir daher in der Regel nicht mit dem Konstitutionsmittel, sondert endet mit diesem. Die Behandlung von chronischen Krankheiten bedarf einer Führung. Ich biete an, Sie durch diesen Prozess zu begleiten.

Ich skizziere im Folgenden meine Vorgehensweise:

Ahnen

Klassifikation der Symptome

Diese Methodik wendet der niederländische Homöopath und Arzt Dr. Ewald Stöteler sehr erfolgreich an, indem er alle Symptome eines Patienten zunächst klassifiziert. Für Ordnung innerhalb der Symptome zu sorgen macht auch aus meiner Erfahrung heraus viel Sinn, um mögliche auftretende Heilungshindernisse zu überwinden.

Beim Ordnen stelle ich mir folgende Fragen: Handelt es sich um ein neues akutes Geschehen oder flackert eine chronische Belastung auf? Eine chronische Belastung besteht, wenn eine Erkrankung in regelmäßigen Abständen auftritt; z.B. die Tendenz, bei jeder Erkältung eine Nebenhöhlenentzündung zu entwickeln. Die Entwicklung von Nebenhöhlenentzündungen wäre dann ein konstitutionelles Symptom. Hat ein Symptom einen Bezug zu den Erkrankungen der Vorfahren, dann würde sich darin eine vererbte Tendenz zeigen. Wurden pharmazeutische Arzneimittel eingenommen (iatrogene Belastung)? Steckt der Mensch in einer Lebenskrise oder gab es unerwartete Ereignisse, Unfälle etc. (biographisches Symptom)?

Heilungshindernisse überwinden

Im Verlauf der chronischen Behandlung kann es sein, dass der Genesungsprozess ins Stocken gerät. Je nach Art der Blockade setze ich dann entsprechend homöopathische Arzneimittel ein. Durch die Ordnung innerhalb der Symptome kann ich erkennen, welche energetische Blockade vorliegt. Die Einnahme von allopathischen Medikamenten kann eine energetische Blockade sein, aber auch Unfälle oder seelische Traumen. Auch Krankheiten, die nicht voll durchgestanden wurden, können Nachwirkungen im Körper hinterlassen und so den Heilverlauf blockieren. Wurde z.B. eine Angina immer wieder mit Antibiotika unterdrückt, kann eine biographische Nosode nötig sein, um die Neigung für eitrige Anginen aufzuheben. Nosoden sind homöopathische Arzneimittel, die aus Krankheitserregern oder deren Produkten hergestellt werden.  Im genannten Fall wäre z.B. Streptokokkinum angezeigt.

Es gibt Belastungen, die von Generation zu Generation weiter gegeben werden. Um diesen erblichen Anteil einer Krankheit zu erfassen, beziehe ich das Konzept der Miasmen in meine Therapie mit ein. Miasma war zu Hahnemanns Zeiten ein allgemein üblicher Begriff für „nebulöse und gefährliche Atmosphäre.“

Heilungshindernisse

Anti miasmatische Homöopathie

Es kommt vor, dass sich innerhalb einer Familie bestimmte Krankheiten über Generationen hinweg zurückverfolgen lassen. Unter Miasma wird eine vererbte Krankheitsbereitschaft verstanden. Es geht um die Bereitschaft des Organismus zu krankhaften Reaktionen an bestimmten Organen und in bestimmten Situationen. Die Art der Belastung können wir schon bei unseren Kindern an typischen Zeichen erkennen. Hahnemann formulierte die drei Urmiasmen Psora, Sykose und Syphilinie. Diese drei Urkrankheiten (Krätze, Tripper und Syphilis) stehen stellvertretend für Reaktionsweisen des Menschen. Die Psora steht für Mangel und zeigt sich vor allem in oberflächlichen Hautausschlägen, die Sykose steht für entzündliche und überschießende Prozesse (z.B. Warzen) und die Syphilinie für destruktive Verläufe. 

Sehr anschaulich erklärt der mexikanischen Arzt und Homöopathen Dr. med Sanchez Ortega (1919 – 2005) die Art und Weise, wie sich ein Miasma im Körper zeigt. Demnach gibt es drei Möglichkeiten für eine Zelle, um auf einen Reiz zu reagieren: zu Anfang erfolgt eine Schwächung (Psora), dann kompensiert sie mittels Entzündung oder überschießendem Wachstum (Sykose). Sind diese Mechanismen erschöpft, kommt es zur Atrophie, Desorganisation und Zerstörung (Syphilinie).

Die Tuberkulinie und Karzinogenie (Krebsmiasma) sind später aus den drei Urmiasmen entstanden. Das Krebsmiasma setzt sich aus überschießendem Wachstum (Sykose) und Zerstörung (Syphilinie) zusammen. Die Tuberkulinie ist aus der Verschmelzung von Mangel (Psora) mit Entzündung (Sykose) entstanden.

Beispiele: chronische Harnwegsinfekte, die immer nur kurzfristig auf Antibiotikagaben reagieren und dann wieder aufflackern gehören zur Sykose. Eine sykotische Arznei kann diese miasmatische Belastung aufheben. Angeborene Missbildungen und Fehlgeburten gehören zum syphilitischen Miasma. Kommt dagegen gehäuft Krebs in der Familiengeschichte vor, so ist dies ein Hinweis auf eine karzinogene Belastung (Verschmelzung zwischen Sykose und Syphilinie). Das vermehrte Auftreten von Atemwegserkrankungen würde entsprechend auf eine tuberkulinische Belastung hinweisen.

Eine chronische Anamnese umfasst daher auch die Krankheiten der Ahnen. Nach miasmatischen Gesichtspunkten gewählte Arzneien können solche vererbten Belastungen abtragen. Dabei kann es zum Auftreten alter Symptome kommen (Rückspulungsprozesse). Diese zeigen an, wie der Genesungsprozess voran schreitet und ob die Richtung stimmt.   

Die Homöopathin Rosina Sonnenschmidt hat diese sogenannte anti-miasmatische Kur sehr anschaulich anhand ihres Miasma Hauses verdeutlicht. Die folgende Darstellung orientiert sich an ihrem Modell:

Das Miasmenhaus veranschaulicht die Logik eines Heilungsprozesses. Wir möchten aus dem Keller aufsteigen ins Obergeschoss, wo Licht ist und die Entfaltung unserer Potentiale möglich wird.  Dieser Genesungsprozess erfolgt in Stufen aus dem Keller heraus  über die Mitte des Hauses (Sykose) zum Dachgeschoss (Psora), evtl. mit Umweg über den Balkon (Tuberkulinie). Beim Krebsmiasma geht es im ersten Schritt darum, das Kreuz aus Syphilinie und Sykose zu spalten, dann kann der Aufstieg beginnen. Das Auftreten sykotischer Symptome (akuter fieberhafter Infekt, Ausfluss, Warzen…) ist günstig und zeigt, wo der Patient im Heilungsverlauf steht.

Im Keller geht es zunächst darum, sich mit dem eigenen Schatten auseinander zu setzen und die Schätze in einem selbst (Ressourcen) zu entdecken. Im Verlauf der Gesundung stellt sich ein Gleichgewicht auf körperlicher und mentaler Ebene ein. Es gilt, alte Glaubensmuster und systemische Verstrickungen zu überwinden.

Abschluss der Behandlung

Nach Bereinigung des Terrains durch Aufhebung der erblichen Belastung und nach Beseitigung der Heilungshindernisse kann meiner Erfahrung nach das Konstitutionsmittel tatsächlich über viele Jahre passend sein und zum Heil Sein beitragen. Wenn akute Krankheiten sich zeigen, können diese  durch die Einnahme des Konstitutionsmittels milder verlaufen oder durch die Gabe einer passenden Akutarznei leichter überwunden werden.

Darüber hinaus wende ich homöopathische Zwischenmittel zur Stärkung und auch Schüssler Salze zur Unterstützung des Stoffwechsels sowie Heilkräuter und Heilpilze zur Organstärkung an.

Heil Sein bedeutet, dem inneren göttlichen Plan im Leben zu folgen. 

 

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